Am Abend des 17. Oktober fand in Maspalomas die Veranstaltung „Pioneras y pioneros del orgullo: memoria viva en Maspalomas“ statt – ein Abend, der im Zeichen von Erinnerung, Sichtbarkeit und Wertschätzung für jahrzehntelanges Engagement innerhalb der LGBTQIA+-Community stand. Für GLAY war dieser Moment besonders bedeutsam, da unser 1. Vorsitzender André für seinen langjährigen Einsatz und seine kontinuierliche Unterstützung der Community ausgezeichnet wurde.
Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung, die viele Jahre ehrenamtlicher Arbeit und Engagement würdigt. André hat wesentlich dazu beigetragen, das Gemeinschaftsgefühl und die Sichtbarkeit in Maspalomas zu stärken, und diese Auszeichnung unterstreicht, wie wichtig dieser Einsatz weiterhin ist.
Die Veranstaltung fand in einer warmen, respektvollen Atmosphäre statt und würdigte Menschen, die Teil der Geschichte des lokalen Pride sind – verbunden mit der Erinnerung daran, dass Engagement und Zusammenhalt auch heute unverzichtbar bleiben.
Andrés Reaktion auf die Ehrung bot eine nachdenkliche Perspektive, die viele in unserer Gemeinschaft berührt hat.
(Der folgende Text wurde ursprünglich auf Spanisch verfasst.)
Vieles hat sich zum Besseren verändert in den 40 Jahren, seit ich mich geoutet habe.
Und doch beneide ich die heutige Jugend nicht.
Ja, sie hat mehr Rechte, mehr Anerkennung – aber gleichzeitig steht sie auch vor neuen Herausforderungen und Sorgen.
Während meine Generation vor allem mit der Hürde der Selbstakzeptanz und der gesellschaftlichen Akzeptanz zu kämpfen hatte, hatte die heutige Generation oft die Möglichkeit, sich dieser wichtigen und grundlegenden Auseinandersetzung mit der eigenen Identität zu entziehen.
Die Gesellschaft ist nach wie vor heteronormativ, und trotz unserer guten Absichten kämpfen viele unserer LGBTQ+-Führungspersönlichkeiten um Emanzipation und Akzeptanz, die sich weiterhin in dieses heteronormative Denksystem einfügen.
Das biologische Geschlecht ist keine soziale Konstruktion, aber der Geschlechtsausdruck ist es sehr wohl.
Ein Mann im Kleid oder eine maskuline Frau sollten keine Zweifel hervorrufen – und keine Frau, die als Mann leben möchte, oder umgekehrt, sollte gezwungen sein, rechtlich das Geschlecht zu wechseln.
Dieses wahrgenommene Bedürfnis ist genau das Ergebnis heteronormativer Denkstrukturen.
Eine Denkweise, der sich die LGBTQ+-Community widersetzen sollte, statt sich ihr anzupassen.
Es bleibt noch viel zu tun, und ich vertraue darauf, dass zukünftige Generationen von Aktivistinnen, Aktivisten und Freidenker*innen diesen Kampf fortsetzen werden.
Diese Worte spiegeln Andrés Haltung wider – nachdenklich, ehrlich und mit dem Blick auf die langfristige Entwicklung unserer Gemeinschaft.
Für GLAY ist diese Auszeichnung ein Zeichen der Wertschätzung für viele Jahre ehrenamtlicher Arbeit und für den beständigen Einsatz, das Netzwerk der lokalen LGBTQIA+-Community zu stärken. Wir danken allen, die diesen Abend mitgestaltet haben, und gratulieren André herzlich zu dieser Anerkennung.
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